Im Rheinland und den närrischen Hochburgen Köln, Düsseldorf und Mainz nähert sich die fünfte Jahreszeit ihrem Höhepunkt, dem Straßenkarneval (Fastnacht, Fasching). Die ausgelassene Stimmung, das Schunkeln und Mitsingen von Karnevalsliedern wird häufig unterstützt durch reichlich Alkohol. Dass Bier den Darm durchspült, ist kein Geheimnis. Umso verständlicher, dass die Karnevalisten häufiger gezwungen sind, sich zu entleeren.
Von Not(be)dürftigen, Toiletten und Rosenmontagszügen
Elf mobile Toilettenwagen stehen am Wegesrand des Düsseldorfer Rosenmontagzugs, eine Behindertentoilette und zahlreiche Dixiklos, wird vom Karneval in Düsseldorf gemeldet. Man rechnet mit rund einer Million Besucher. Kaum vorstellbar, wie die Toiletten diese Mengen an notdürftigen Menschen aufnehmen wollen – vom Zustand der Toiletten nach Tausenden von Benutzern ganz abgesehen.
Bußgelder für öffentliches Urinieren
Aber Wildpinkeln ist keine Alternative. Die Notdurft auf der Straße offenkundig zu erledigen, kann teuer werden, denn die Städte machen mobil gegen Wildpinkler. In Köln, Düsseldorf und Aachen werden mittlerweile schon 35 € verlangt (vgl. Köln in 2006 = 15 €). In Bonn schlagen mindestens 25 € zu Buche. Wiederholungstäter müssen mit dem Doppelten rechnen.
Wohin, wenn die Blase drückt?
Gaststätten-Toiletten sind oft rar oder bleiben – besonders gern an den tollen Tagen – Nicht-Gästen verwehrt. Das WDR2 Pinkel-ABC fasst wichtige Aspekte rund um den Toilettenbesuch zusammen und verweist auch auf die Toilettenpflicht von Gaststätten (lt. Kölner IHK). Wer Glück hat, findet also noch ein Plätzchen in der Warteschlange der Kneipe am Wegesrand und vermeidet – richtig ausgestattet – eine Kontaktinfektion. Oder nutzt die mobil aufgestellte Toilette als „Schutzraum“ – und nimmt das Taschen-WC als hygienische Alternative.
Ob mobiles Taschenklo, öffentliche oder Gaststättentoilette, toi toi (toi) – wir wünschen eine fröhlich-ausgelassene und entspannte (wenig notdürftige;-)) Karnevalszeit.
von Martina Troyer